
Als dann die Wahl kam, wurde sie tatsächlich als Bürgermeisterin der Stadt gewählt, sehr zum Leidwesen der alles beherrschenden Drogenkartelle. So fand sie beispielsweise am Morgen nach ihrer Wahl einen Koffer auf der Veranda vor ihrem Haus. Als sie ihn öffnete befand sich darin eine zerhackte Leiche. Das war die Sprache der Drogenbosse, mit der sie versuchten die frisch gewählte Politikerin einzuschüchtern.
Und nun stand sie am Samstag vor den versammelten Christen der Stadt und bekannte mutig und mit kräftiger Stimme ihre Absicht, niemals ohne Gott und seinen Segen zu regieren, wie auf dem Videomitschnitt ihrer Rede zu sehen ist (http://www.youtube.com/watch?v=uOYbl8p9858).
Gestern, als ich mich auf diesen Moment vorbereitete, bat ich Gott um Leitung, Rat und Stärke. Er hätte nicht klarer antworten können: Ich nahm sein Buch, und als ich es öffnete, fand ich Psalm 40, welcher in einem Ausschnitt besagt:
“Siehe, ich komme; im Buch ist von mir geschrieben. Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und dein Gesetz habe ich in meinem Herzen. Ich will predigen die Gerechtigkeit in der großen Gemeinde; siehe, ich will mir meinen Mund nicht stopfen lassen, HERR, das weißt du. Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht in meinem Herzen; von deiner Wahrheit und von deinem Heil rede ich; ich verhehle deine Güte und Treue nicht vor der großen Gemeinde“ .
Das ist es, was Gott mir gestern zeigte. Er wünscht sich mutige Herzen, die sich seiner nicht schämen und Ihn nicht verbergen, sondern Ihn ehren mit ihren Werken und ihren Worten. Es ist merkwürdig, wie einige sich empören, wenn öffentlich über Gott gesprochen wird. Sie werden dann sogar intolerant, aber den Hass und das Böse tolerieren sie und schweigen darüber. Sie werden passiv, machen keine eigenen Vorschläge und bauen nicht mit an einem besseren Land. Sie schweigen und verstummen.
Wir leben in einer Nation, die Tag für Tag singt, dass die ewige Bestimmung der Mexikaner vom Finger Gottes aufgeschrieben wurde; aber gleichzeitig begrenzen wir Ihn darauf, im Verborgenen zu wirken, indem wir Ihn in nahezu allen anderen Bereichen der Gesellschaft ignorieren. Es erübrigt sich, zu erwähnen, was eine Gesellschaft ohne Gott davon hat: Leid, Armut, Gewalt und den moralischen Verfall.
Vor fast 417 Jahren wurde, nur ein paar Schritte von hier, unsere Stadt gegründet, und in den ersten sieben Worte der Gründungsurkunde wurden die Stütze und die Bestimmung für Monterrey festgeschrieben: „Im Namen des allmächtigen Gottes“. Ja, unsere Stadt wurde im Namen Gottes geboren, und in Seinem Namen müssen wir sie auch bewahren, schützen und lieben, für das Wohlergehen und den Fortschritt aller Familien in Monterrey.
Uns bietet sich eine historische Gelegenheit, durch die wir – wenn wir den Willen und den Mut dazu haben – die Fehler der Vergangenheit wieder gutmachen und unsere Stadt, unsere Familien und alle Einwohner von Monterrey verändern können, sodass sie ein Spiegel von Liebe, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Frieden werden. Es liegt an uns, gemeinsam, ohne Spaltungen, einen Schutzwall für unsere Familien und die zukünftigen Generationen zu errichten.
Wir sind in den letzten Monaten – und das sage ich in Demut – Zeugen einer immer sichtbareren positiven Veränderung in unserer Stadt gewesen, und wir können sagen, dass das geschehen ist, weil wir Gott die Türen geöffnet haben. Wir wissen, dass die menschliche Beteiligung, wenn sie auch unabdingbar ist, alleine nicht in der Lage ist, jene Dunkelheit zu verändern, die nur das Licht des Glaubens Gottes vertreibt.
Das ist der Grund, weshalb wir heute hier versammelt sind, und ich, Margarita Alicia Arrellanes Cervantes, übergebe die Stadt Monterrey an unseren Herrn Jesus Christus, damit sein Königreich des Friedens und des Segens aufgerichtet wird. Ich öffne die Tore dieser Stadtgemeinde für Gott als höchste Autorität. Ich erkenne an, dass wir ohne seine Gegenwart und ohne seine Hilfe keinen wahren Erfolg haben können – wie es geschrieben steht: “Wo der HERR nicht das Haus baut, da arbeiten umsonst, die daran bauen; wo der HERR nicht die Stadt behütet, da wacht der Wächter umsonst.“
Aus diesem Grund, und mit tiefem Respekt und tiefer Ehrfurcht, bitte ich Gott demütig vor dieser Gemeinde als Zeugen, dass er in diese Stadt kommt und sie zu seiner Wohnung macht, und dass der Herr in jedem einzelnen Herzen der Bewohner von Monterrey wohnt.
Herr Jesus Christus, willkommen in Monterrey – dem Haus, das du uns gebaut hast. Das ist dein Haus, Herr Jesus, Herr von Monterrey! Danke.
[Moderatorin:] In diesem Moment nehmen die Kinder symbolisch die Übergabe der Stadt an Jesus entgegen.
[Kleiner Junge:] Wir nehmen sie im Namen unseres Herrn Jesus Christus entgegen. Amen.